WiYou.de – Ausgabe 5/2022

Illustration: Alwie99d stock.adobe.com Stadtleben 14 1x1 Von Beamten – auch Staatsdiener genannt – hast du bestimmt schon mal gehört. Doch weißt du auch, warum es sie gibt und was es bedeutet, verbeamtet zu sein? Wenn nicht ist das kein Problem, denn wir erklären es dir. Was unterscheidet Beamte von Arbeitnehmern? Arbeitnehmer haben einen Vorgesetzten – einen Chef oder eine Chefin. Das haben Beamte nicht, zumindest nicht im Sinne einer Person. Ihr Dienstherr ist entweder der Bund, die Länder, Gemeinden oder Gemeindeverbände. Wer Beamter ist, hat eine Reihe von Rechten und Pflichten und muss den Diensteid leisten, seine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen. Beamte sind grundsätzlich lebenslang ein Leben lang in einem Dinestverhältnis, verpflichten sich zur Neutralität und Verfassungstreue und dürfen nicht streiken. Das hat einen einfachen Grund: Würden alle Beamte eines Amtes oder einer Behörde streiken, könnte die öffentliche Verwaltung zusammenbrechen und das soll nicht passieren. Anders als Angestellte wissen Beamte von vornherein, was sie verdienen werden, denn dafür gibt es eine Tabelle, die das je nach Besoldungsgruppe und Erfahrungsstufe aufschlüsselt. Und ja, was in der freien Wirtschaft bei Arbeitnehmern Bezahlung heißt, heißt bei den Beamten Besoldung. Beamte können also ihr Gehalt niemals selbst verhandeln. Als Staatsdiener müssen sie aber auch keine Sozialabgaben zahlen, denn sie werden vom Staat versorgt – auch nach Ende ihres Arbeitslebens mit einer sognannten Pension. Im Gegensatz dazu können freie Arbeitnehmer schneller Karriere machen und müssen nicht befürchten, einfach so versetzt zu werden. Wer ist ein Beamter? Zwei Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Beamte. Sie sind keine Arbeitnehmer, die einen privat ausgehandelten Arbeitsvertrag haben, sondern werden vom Staat mit einer Ernennungsurkunde ernannt. Sie werden überall dort eingesetzt, wo sogenannte „hoheitsrechtliche Befugnisse“ ausgeübt werden. Damit sind Situationen gemeint, in denen der Staat im Interesse der Allgemeinheit in die Rechte einzelner Bürger eingreifen muss, wie etwa bei der Polizei, im Justizvollzug oder in der Finanzverwaltung. Auch Lehrer werden heutzutage oftmals verbeamtet. Das Beamten- WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52022

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